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SRC – Allgemeine Infos

Das Short Range Certificate

Oder im Beamtendeutsch das „beschränkt gültige Funkbetriebszeugnis“ braucht ihr immer dann, wenn ihr ein Schiff chartern wollt, auf dem ein passendes Funkgerät verbaut wurde. Im Klartext heißt das mit dem SBF See hätte Pete in Griechenland oder auf den Seychellen zwar theoretisch ein Boot skippern können, praktisch hätte er aber wahrscheinlich keines ohne Funkgerät an Bord gefunden. Außerdem geht es beim SRC auch um die verschiedenen Notfallsysteme (SART, EPIRB, GMDSS Notruf) und sich da ein bisschen auszukennen schadet bestimmt nicht.

Details

  • sobald ein (digitales) UKW Funkgerät verbaut ist braucht ihr den SRC
  • genauer der Fahrzeugführer muss den SRC haben
  • der deutsche SRC gilt international
  • die deutschen Prüfungen folgen internationalen Standards und euer SRC sollte anerkannt werden, die Anerkennung regelt aber immer der Flagenstaat
  • ein ausländischer SRC kann in Deutschland anerkannt werden, oft ist aber eine Anpassungsprüfung nötig
  • vereinzelt gibt es kleine lokal gültige Funkscheine z.B. in Kroatien die den SRC ersetzten können

Vorsicht vor SRC Kursen mit dem Zusatz RYA (Royal Yachting Association). Dabei wird ein SRC Kurs nach britischen Regeln belegt. Nun hat man zwar am Ende einen gültigen internationalen Schein aber die Anerkennung regelt wie oben erwähnt der Flaggenstaat. Und nach aktuellem Stand reicht der Roayal Yachting SRC nicht für Schiffe unter deutscher Flagge (www.elwis.de 2017).

der weg zum SRC

Ihr müsst einfach eine Prüfung bestehen, es gibt keine vorgeschriebenen Praixs oder Theoriestunden

Die Prüfung besteht aus drei Teilen

  • Theorieprüfung: 24 Fragen, Multiple Choice Verfahren, jeweils eine richtige Antwort pro Frage
  • Sprachverständnis: Diktat Englisch -> Deutsch, Übersetzungsleistung Deutsch -> Englisch
  • Praxisprüfung: Funksprüche am echten Funkgerät (der Angstgegner)

Segelschule

Die meisten Segelschulen bieten SRC Kurse um die zwei Tage für 200-300 € an. Achtet darauf, dass die Segelschule ein Funkgerät / eine Funkatrappe zum Üben hat. Idealerweise könnt ihr auch kurz vor der Prüfung nochmal vorbeikommen und am Gerät üben. Zusätzlich zu den Kurskosten müsst ihr möglicherweise noch eine Lizenz für einen Funksimulator ~50€ und die Prüfungsgebühren ~80€ einplanen.

Online kurse

Statt der Präsenzvorbereitung in der Segelschule kann man auch einen Online-Kurs zur Prüfungsvorbereitung buchen. Onlinekurse sind zeitlich flexibler und billiger als Segelschulkurse. Aber von uns hat das bisher keiner gemacht, so dass ich nicht viel dazu sagen kann.

selber lernen

Kann man definitiv machen ABER ihr solltet jemanden kennen der in letzer Zeit die Prüfung bestanden hat und euch den grundlegenden Ablauf erklären kann. Die wahrscheinlich billigste Variante. Der Funksimulator ~50 € ist hier Pflicht ansonsten muss man nur noch die Prüfungsgebühr von ~80€ einplanen.

Zinso und Thomas sind Autodidakten (unter kräftiger Mithilfe von Pete und Öri)

Sonstiges

egal wie ihr euch vorbereitet

  • fragt bei eurem zuständigen Prüfungsausschuss nach auf welchem Gerät ihr geprüft werdet und übt damit
  • wechselt beim Lernen zwischen Theorie, Diktat, Übersetzung und Praxis ab, die Aufgaben ergänzen sich ein bisschen
  • stellt euch auf mindestens 2 Wochen intensives Lernen ein

Die Prüfungen

Theorieprüfung

Ihr findet im Internet alle Fragen, die Antworten und die Prüfungsbögen. Die Theorieprüfung ist pure Fleißarbeit! Sucht euch eine App und fangt an zu lernen. (Vorsicht Falle: der Fragenkatalog wurde 2011 und 2018 aktualisiert. Vor allem die 2018 Fassung hat es noch nicht in alle Apps / Programme geschafft.)

Diktat und Übersetzung

Euch wird einer von 27 kurzen Texten auf englisch vorgelesen, ihr schreibt stichwortartig mit und übersetzt ins Deutsche. Im zweiten Teil übertragt ihr einen der 27 Texte aus dem Deutschen ins Englische. Hier kommt es natürlich sehr darauf an, wie gut euer Englisch so ist. Die Seefunktexte sind grundsätzlich nicht schwer, aber den meisten werden zumindest die Spezialvokablen (Bearing = Peilung …) fehlen. Am Besten geht ihr die 27 Texte sorgfältig durch, schreibt alle Vokabeln und Redewendungen (not under command = manövrierunfähig) auf die ihr nicht kennt und lernt damit. Zur Kontrolle bieten sich die unzähligen Youtube SRC Diktate an. Ihr müsst nur sinngemäß übersetzten und es wurde zumindest bei uns sehr langsam diktiert. Trotzdem sollte man hier ein bisschen Zeit investieren, das letzte Diktat ist bei vielen doch schon länger her (-;

Tipps

  • denkt daran Englisch Deutsch und Deutsch Englisch zu üben
  • übt mitzuschreiben und nutzt Abkürzungen (in pos = in position, …)
  • die Texte gibt es auch in verschiedenen Apps z.B. im SRC Trainer für Android
  • das Nato Alphabet ist Pflicht, inklusive Zahlen

Die Praxisprüfung

Hier wird es ernst! Ihr müsst in der Prüfung entweder mit einem Partner funken oder zumindest mit dem Prüfer Funkverkehr simulieren. Dabei müsst ihr euch exakt an die vorgeschriebenen Gesprächsmuster halten z.B.

MAYDAY MAYDAY MAYDAY
this is Zugvogel Zugvogel Zugvogel
call sign DAXT 211392345
MAYDAY Zugvogel DAXT 211392345
in position 54-23 N 009-18W at 1400 UTC
after heavy flooding ship is sinking, three persons on board
require immediate assistance
OVER

Das fiese daran es gibt ungefähr soviele Meinungen zur korrekten Interpretation der Radio Regulations wie es Webseiten im Internet gibt. Wir empfehlen euch hier mal die Definitionen aus dem Yacht Magazin oder dem SRC und UBI Taschenbuch von Klaus Schlösser aber die eine korrekte Version gibt es wohl leider nicht. Außerdem sehr gemein, abhängig von eurem Funkgerät kann es sein das bestimmte Funktionen des Digital Funks unterstützt werden oder nicht (z.B. Abbruch eines Distress Signals). Hier ist der SRC Tutor eine große Hilfe oder ihr fragt im Zweifelsfall bei eurer Segelschule oder zur Not dem zuständigen Prüfungsausschuss nach.

Hilfreiche Links

  • SRC Trainer: Andorid App – Fragenupdate 2018 ?
    die App ist kostenlos und enthält neben den Theoriefragen auch die original Fragebögen und einen Zufallsfragenmodus. Zusätzlich kann man sich auch die Seefunktexte und einige Funksprüche anschauen, das ist aber nicht der Hauptfokus der App. Die App deckt also nur die Basics ab, aber sie ist klein, erfordert kaum Berechtigungen und ist umsonst, schaut sie euch mal an.
  • Frey SRC Tutor III
    ok, ihr müsst irgendwann mit einem Funkgerät trainieren. Das kann entweder in der Segelschule eurere Wahl sein, bei einem Freund auf dem Boot, im Segelverein oder mit einer Simulationssoftware. Der SRC Tutor ist genau das, eine Simulationssoftware für die gängigen Funkgeräte. Sehr praktisch ist, dass neben den Standard Funksprüchen auch ein paar „Funkgespräche“ enthalten sind. So kann man zum Beispiel den Kontakt mit einer Marina üben um nach einem Liegeplatz zu fragen. Leider ist die Anzahl der Funkübungen nicht so groß, aber die Geräte werden sehr genau abgebildet, insgesamt eine klare Empfehlung, insbesondere für Autodidakten ohne Segelschule.

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