Vor einem halben Jahr haben wir uns entschieden unsere Urlaubsziele aus einem anderen Winkeln zu betrachten:
Von der Meeresseite aus!
Um dies zu erreichen haben wir als 6-er Gruppe alle nötigen Patente gemacht (Guckst du hier), unzählige Blogs und Bücher gewälzt, ein Skippertraining absolviert und einen Wochenend Törn auf dem Bodensee absolviert (schau da).
Unsere Kriterien für ein Einsteiger Revier waren:
- Kurze Distanzen zwischen den Orten / Inseln
- Ausreichend Ankerplätze und Häfen
- Ausreichend bis mäßiger Wind
- Kaum Tidenhub
- Gute Betonnung
- Europäisch
Vielleicht sogar eines, dass wir schon vom Lande aus kennen? Korsika und Sardinien fielen erstmal flach. Das Gebiet ist nicht zu unterschätzen und wenn der Mistral beginnt, verliert man einige Segeltage im Hafen. Das Ionische Meer schien uns hingegen genau richtig! Peloponnes haben wir schon zweimal per Bulli erkundet, die Buchten sind atemberaubend, die Menschen gastfreundlich und die Inseln an der Westseite nah beieinander. Alle oben genannten Kriterien erfüllt dieses Segelrevier!
Vorbereitung auf den Törn
Zuallererst müssen alle wichtigen Bedingungen geprüft werden. Welche vorherrschenden Winde gibt es und wie ist die Windrichtung. Als nächstes beginnt die Suche nach guten Wetterseiten / Apps für dieses Gebiet. Wind und Wetter sind die absoluten Hauptkriterien für einen Törn. Dann wird überlegt wie lange der Törn gehen soll. Wir als Anfänger habe uns erst einmal für eine Woche entschieden. Der nächste Punkt ist es einen guten Vercharterer zu finden und ein passendes Boot für die Größe der Crew. Wichtig war es die ersten zwei Tage etwas Strecke zu machen um mit genügen Puffer gemütlich zurück segeln zu können.
Faustregel hierfür: Im ersten Drittel der Reisezeit sollte der weiteste Punkt erreicht werden um dann 2 /3 für die Rückreise nutzen zu können.
Dies natürlich dann auch unter der Beachtung der vorherrschenden Winde. Die Alternative dazu wäre ein One-Way Charter.
Auch muss die Ansteuerung von Häfen / Ankerbuchten vor Dämmerung beachtet werden. Möchte man lieber in einer einsamen Bucht übernachten, benötigt man Proviant und muss für die Verpflegung sorgen. Die andere Möglichkeit wäre Häfen anzusteuern um Abends in einer Taverne / Restaurant einkehren zu können. Hier hat es auch einige Unterschiede. Ein Schutzhafen bietet nicht dieselben Annehmlichkeiten wie eine Marina, dafür ist der Liegeplatz günstiger.
Was brauche ich für die Törnplanung?
Wir besorgten uns alle notwendigen Seekarten und machten uns an die Routenplanung.
Unsere Planungsutensilien:
- Griechische Seekarten: Imray Chart G12: South Ionian Islands / Imray Chart G121: The Inland Sea
- Navigationsbesteck
- Reiseführer
- Hafenguide
Am Besten man liest sich erstmal den Reise- und Hafenführer durch, um sich ein Bild von dem Gebiet machen zu können. Darin kann man nämlich alle wichtigen Informationen zum UKW Funk, dem Wetter, den besonderen Gegebenheiten des Reviers, sowie zur Infrastruktur der Marinas und Städte bekommen.
Nun sucht man sich alle Punkte raus, die man interessant und sehenswert findet. Diese versucht man dann, unter Beachtung der 1/3 Hin- und 2/3 Rückfahrtsregel, zu verbinden. Wie oben schon erwähnt sollte das am weitesten entfernte Ziel in dem ersten drittel der Reisezeit erreicht werden. Wir haben die Punkte mit gelben Post-it’s in unserer Seekarte markiert.
Last but not least müssen Übernachtungsplätze und deren Alternativen eingetragen werden. Wie wir bereits wissen hängt dies immer von Wind und Wetter ab. Kommt der Wind z.B. im Ionischen Meer südlich scheiden schon viele Buchten und Marinas aus. Daher ist es immer gut ein paar Optionen in der Hinterhand zu haben. Dazu sollte man sich auch die UKW-Kanäle der Häfen aufschreiben sowie ein paar Infos / Überblick der Marinas prüfen.
Wichtig: Alle auf der Karte eingezeichneten Punkte müssen immer auf Besonderheiten und Gefahren wie : Riffs, Steine im Wasser, Ankergrund, Schwell, Ausrichtung überprüft werden.
Start unseres Törns wird der Hafen von Lefkas sein, der südlichste Punkt die Shipwerk Beach auf Zakynthos.
Von dort aus segeln wir wegen dem vorherrschenden Nordwind im ZickZack zurück. Start unseres Törns ist der 17.06.2017
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